Der Colditzer Wald

Am Teichhaus - Eingang zum Colditzer Wald
Der Colditzer Wald ist mit seinem angrenzenden Glastener Forst das größte Waldgebiet der Stadt Colditz. Schon seit vielen Jahrhunderten wird er zielbewusst bewirtschaftet. Das belegen historische Unterlagen, die sogar manchmal mit unangenehmen Ereignissen im Zusammenhang standen, der Hilfe zur Beseitigung von argen Hochwasserschäden durch die Mulde. Bereits im 15. Jahrhundert erließen die auf Schloss Colditz Herrschenden  Anordnungen zum geregelten Holzeinschlag. Das betraf auch die Rechte der Jagd. 1820 /21 wurde der Thümmlitzwald von Wilhelm und kurz danach der Colditz / Glastener Wald von August Cotta umgestaltet, sowohl in der Änderung des Baumbestandes, als auch in der Strukturierung des Wegenetzes. Beide waren Söhne des Tharandter Forstwissenschaftlers Heinrich Cotta. Mit der aufblühenden Industrialisierung erlebte der Wald eine völlig neue Wertstellung, diente der Erholung. Vor allem aus der Großstadt Leipzig zog es an den Wochenenden scharenweise Ausflügler auf´s Land. Das nahm noch weiter zu, als der Südraum von Leipzig durch seinen Kohleabbau und die damit verbundene Weiterverarbeitung in Brikettfabriken und Kraftwerken zum größten Umweltverschmutzer unserer Gegend wurde. Viele, die täglich diesen gesundheitsschädigenden Belastungen ausgesetzt waren, versuchten wenigstens an den Wochenenden zu entfliehen. So entwickelte sich der Colditzer Wald zunehmend zu einem Naherholungsgebiet. Davon profitierte auch die heimische Gastronomie, gute Raststätten erlangten eine regelrechte Berühmtheit. Nach der „Wende“ wurde die gesamte Region um Borna und Espenhain einer Vielzahl Umweltschutz verbessernder Maßnahmen unterworfen. Riesige Fabriken, die im Volksmund einst als „Dreckschleudern“ bezeichneten, wurden teils stillgelegt und abgerissen. Die verbleibenden Kraftwerke wurden so modernisiert, dass man sie heute kaum noch bemerkt. Die Tagebaurestlöcher werden seitdem aufwendig renaturiert und parallel dazu für den Tourismus erschlossen. Damit ist allerdings der Strom an Wochenendausflüglern bei uns merklich zurückgegangen. Sie verbleiben lieber im nahe gelegenen „Neuseenland“. An Bedeutung hat der Colditzer Wald insgesamt dennoch nichts verloren. Wir können einen hohen Wildbestand verzeichnen, der alljährlich zur Jagd einlädt. Der Baumbestand wird systematisch vom kurzzeitig eingeführten, schnell wachsenden Nadelwald zum ursprünglichen Laubmischwald umgestellt.      
Herbststimmung im Colditzer Wald

Das Colditzer Forstamt

Der Cottaplatz

Der Helmut-Drechsler-Gedenkstein

Am Altteich

Familienwanderung an den Altteich

Der Jägerstein

Gedenkstein an den Waldumbau

Der Schneiderstein und ein Stein an die Opfer des 1. WK