Helmut Drechsler - Tierfotograf aus Colditz

Helmuth Drechsler mit technischen Neuerungen (Foto: Postkarte)
Am 18. September 1916 wurde in der Dresdener Straße unserer Stadt der später als Tierfotograf Berühmtheit erlangte Helmut Drechsler geboren. Schon als Kind beobachtete er Tiere und konnte seine ersten Fotos "schießen". Nach dem 2. Weltkrieg widmete er sich dem heimatlichen Umfeld. Er gehört zu den aktivsten Mitgliedern des 1946 gegründeten Kreiskulturbundes. Schon zwei Jahre später erschien im Brockhaus-Verlag sein erster Farbbildband "Kleine Welt am Wegesrand".  Danach verließ er für einige Jahre Colditz, arbeitete u.a. bei den Soltauer Nachrichten.  1956 hatte er das Glück, an einer Auslandsreise in das Rhone-Delta nach Südfrankreich teilnehmen zu können. Ein damals einzigartiger Bildband "Zigeuner, Stiere und Flamingos" war das allseits beachtete Ergebnis. Durch seinen erworbenen Bekanntheitsgrad konnte er auch sein Arbeitsgebiet weiter ausdehnen. Seine Fotosafaris zogen ihn bis nach Zentralafrika. Seine Tätigkeit beschränkte sich allerdings nicht nur auf die Ausführung der Fotografie, sondern durch die Schwierigkeiten, die aus der Praxis entstanden, arbeitete er emsig an der technischen Verbesserung dieser. So haben wir ihm für die damalige Zeit hervorragende Gerätschaften zu verdanken. Auch in der drucktechnischen Weiterverarbeitung entwickelte er Verfahren, die damals ein Novum waren. 
Hier in seiner Heimatstadt Colditz war sein Name bestens bekannt. Er hatte inzwischen auf dem Hartenstein ein Haus bauen lassen, das er mit seiner Frau Gretel bewohnte. Seine Urlaubstage zu Hause waren meist unangemeldet. Als seine "Stammkneipe" galt der unweit davon liegende "Fremdenhof zur Brücke". Nicht selten brachte er von unterwegs Gäste mit nach Hause, um ihnen seine fotografischen und filmischen Neuigkeiten zu zeigen. Da alles spontan erfolgte, war der Raum meist kalt. So ließ er eine für damalige Verhältnisse Seltenheit, eine elektrische Deckenheizung einbauen. Das Problem war behoben.
Von seiner letzten Reise nach Zentralafrika kam er nicht mehr zurück. Er verunglückte in der Nacht vom 3. zum 4. Februar 1960 tödlich. Sein Absturz am Steilufer des Schari-Flusses ist bis heute ungeklärt. In Fort Archambault wurde er sofort beerdigt.
Unvergessen bleiben bis heute seine vielen hinterlassenen Publikationen, Kalender und andere Druckerzeugnisse. Zur 700-Jahrfeier der Stadt Colditz 1965 wurde ihm zu Ehren in einem seiner ersten, beliebten  Fotogegenden, dem Kohlbachtal, ein Gedenkstein eingeweiht und der Weg  nach ihm benannt. Welche Anerkennung er hatte, lässt sich an den Gästen erkennen - der Direktor des Berliner Tierparks, Prof. Dr. Dathe, war unter den Ehrengästen.
Einweihung des Drechsler Gedenksteines 1965 (Foto: G. Zimmermann)

Drechsler Portrait (Foto: D-Archiv)

Helmuth Drechsler füttert einen Vogel (Foto: D-Archiv)

Safari Foto (Foto: D-Archiv)

Helmut Drechsler Gedenkstein

Gretel Drechsler und Dr.Dr. Möbius im Gespräch, davor Werke Drechslers