Irmgard Sander - Künstlerin aus Colditz

Irmgard Sander - Genieße den Lebensabend
Irmgard Röser wurde am 10. Oktober 1913 in Dresden geboren, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. In einer „Höheren Mädchenschule“, die sie besuchen konnte, entdeckte man ihr malerisches Talent. Ihre Eltern schickten sie daraufhin an die Kunstschule, wo sie sich später noch gern an ihren Prof. Guido Richter erinnerte. Im gleichen Dresdener Haus, in dem sie wohnte, hatte auch der Lehrerstudent Fritz Sander Quartier gefunden. Sie erlernte inzwischen den Beruf einer Stenotypistin. Fritz brauchte sie zum tippen seines Lebenslaufes, an dem sie sein Leben lang weitergearbeitet hat. In guten wie auch schlechten Zeiten blieben sie zusammen, konnten 1998 ihre Diamantene Hochzeit feiern. Fritz Sander wurde nach seinem Examen an die Sermuther Schule versetzt. Damit kam sie in unsere heutige Stadt. Sie selbst schulte nochmals um, arbeitete fortan als Lehrerin an der Sonderschule in der Töpfergasse, unterrichtete Mathe und Kunst. Die Malerei stellte sie aus Zeitgründen vorerst hinten an, ihr Berufsleben stand im Vordergrund. Ihre Hobbys konnten im Moment nur nebenbei ausgeübt werden, sie widmete sich mehr der Plastik. Was sie ein Leben lang auszeichnete, war der immer freundliche Umgang mit vielen Menschen und vor allem Kindern. Sie verstand es, sie für künstlerische Freizeitgestaltung zu begeistern. Ihre entstandenen Bilder und Plastiken spiegeln die Realität im Leben der DDR wieder, zeichnen sich durch eine intensive Beobachtungsgabe aus. Sie verbinden oft Mensch, Tier und  Landschaft miteinander, sind Ausdruck ihrer Lebensfreude. Diese engherzige, von Innen heraus sprühende Freundlichkeit blieb jenen Menschen ewig  in Erinnerung, obwohl sie nach Abschluss ihrer Ausbildung im Porzellanwerk Colditz schon längst verlassen hatten. Einige stießen nach Jahrzehnten durch das Internet auf sie, waren erstaunt über ihr hohes Lebensalter und nahmen noch einmal Kontakt zu ihr auf. Es war eine Würdigung ihrer Mütterlichkeit, die sie jenen jungen Menschen vor Jahrzehnten zuteil werden ließ. Die künstlerische Arbeit führte sie bis in´s hohe Alter weiter fort, obwohl sich ihr Bewegungsradius mehr und mehr einschränkte. Viele ihrer Bilder zieren heute noch die Büros oder Wohnzimmer im Colditzer Raum. Sie strahlen Realität und Wärme aus.  Ein Aquarell des Schlosses aus der Haingasse gemalt, zählt zu den schönsten, die von Colditz existieren. Es drückt sogar ihren Weitblick aus, denn als sie es schuf, sah unser Schloss noch grau und trist aus. So, wie ihre Vorstellung von einem schönen Schloss war, präsentiert es sich heute nach der jahrelangen, aufwendigen Sanierung durch den Freistaat Sachsen. Bis an ihr Lebensende, am 5. August 2016, schmückten stets reichlich Blumen ihr Wohnzimmer, das Tässchen Espresso genoss sie mit einer kleinen Nascherei.Irmgard Sander - inmitten schöner Blumen

Irmgard Sander mit einer Plastik

Aquarell Arbeiter im Steinbruch=

Aquarell Reiter unterwegs

Plastik Flöte spielende kinder

Aquarell Blumenvase

Aquarell Schloss Colditz