Johann David Köhler

Die Numismatik ist bis heute noch ein beliebtes Hobby geblieben. Sie ist für die Einen eine gute Geldanlagemöglichkeit, für Andere aber eher ein Gebiet der weltweiten Geschichtsschreibung. Aus den Münzen lassen sich aussagekräftigen Rückschlüsse auf die Entwicklung der  Menschheit ziehen, sie kannten noch keinerlei Grenzen und dokumentieren uns den Warenverkehr und Handel über die Kontinente hinweg. Am 18.1.1684 wurde Johann David Köhler als Sohn eines Diakons im Haus gegenüber der Colditzer Stadtkirche geboren. Eigentlich war seine Laufbahn elterlicherseits in theologische Richtung gewünscht, deshalb nahm er nach dem Besuch der Fürstenschule Meißen ein Studium an der Universität Wittenberg in Theologie auf, wechselte dann aber zur ihn mehr interessierenden Fachrichtung Philologie und Geschichte. Sein spezielles Interesse galt dem Altertum, worauf er 1704 auch den Titel als Magister erwarb. Seine Berufung zum Professor der Logik an die Hochschule Altendorf gilt wohl als einer seiner beruflichen Höhepunkte, er erhielt sogar 1726 Zugang zur Leopoldina. 1735 nahm er das Angebot an, als Professor zur Universität Göttingen zu wechseln. Dort verblieb er bis zu seinem Lebensende am 10.3.1755. Hinterlassen hat uns Johann David Köhler eine ganze Reihe wissenschaftlicher Bücher über die Numismatik. Er schuf damit die Grundlage für ein geordnetes Verzeichnis der Münzfunde, das bis heute fortgeführt wird, gilt daher als Erfinder der wissenschaftlichen Numismatik.

Gedenktafel am Geburtshaus

21. Band "Historische Münzbelustigungen" 1750

Schwertgroschen von 1456