Skoplau bei Colditz

Die Besiedlung Skoplaus von den Slawen datiert man auf das 5./6. Jahrhundert. Darauf deutet die typische Anlage als Rundling. 1265 wurde es erstmals urkundlich als „Zcopolowe“ erwähnt. Man ernährte sich Jahrhunderte von der Landwirtschaft. Doch 1697 entdeckte man unter der Erde Braunkohle. Seit 1808 wurde sie in einem königlichen Werk abgebaut. Es entwickelte sich ein völlig neues Arbeitsfeld, Kohle und Ton wurde für die aufblühende keramische Industrie benötigt. Das verhalf  Skoplau zu einem enormen Aufschwung. Federführend dabei war die Familie Hentschel über mehrere Generationen. Durch Skoplau verlief auch ein wichtiger Verkehrsweg zwischen Colditz und Leisnig. Die Nachwehen dieses Eingriffes in die Natur bekam Skoplau erst zu spüren, als sie sich zu nahe der Straße Ton abbauten und die Straße begann, in den Tagebau zu rutschen. Sie musste viele Jahre gesperrt werden. Erst Ende 2015 konnte die Straße durch aufwendige Sanierungsarbeiten, (20 m tiefe Stahlbetonanker) wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Landwirtschaft, die Neben der Gewinnung von Rohstoffen parallel funktionierte, ist teils noch erhalten geblieben. Eine große Stallanlage arbeitet noch mit hohem Tierbestand. Die Gehöfte im Ort wurden umgenutzt oder gehen zum Teil dem Abbruch entgegen. 

  • Zeittafel von Skoplau

    • 1265 erste urkundliche Erwähnung "Zcopolowe"
    • 1272 Übertragung  durch Burggraf Albero von Leisnig dem Kloster-Buch vier Hufen in Zcopelowe
    • 1340 wird Scopolaw an die Herren von  Colditz verkauft
    • 1368 Scopolaw gehört zur Herrschaft Colditz
    • um 1400 beginnt in Scoplaw die Produktion von Töpferwaren in großen Stil einer exportorientierten Töpferei
    • 1506 Schkoplau verpflichtet sich in Notfällen für die Wehrmannschaft des Amtes Colditz zu stellen in 5 lange Spieße, 8 Mann, 3 Harnisch, 1 Hellebarde
    • 1516 wird die Zöllnersmühle mit Ambroßius Zcolner aus Schkoplaw im Gerichtsbuch von Colditz urkundlich erwähnt
    • 1548 10 besessene Mann, 19 Inwohner und 9 5/8 Hufen Amtsdorf
    • 1697 wurden um Skoplau erste Braunkohleflöze entdeckt
    • 1764 hatten sich 11 ,, besessene Mannen“ ( Bauern) in 9,5 Hufen geteilt
    • 1808 wurde das Braunkohllager  in Scoplau durch ein königliches Werk abgebaut, die Straße von Leisnig über Brösen nach Skoplau bezeichnete man als Kohlenstraße
    • 1816 ,, Gesucht werden Handarbeiter für das Braunkohlenwerk in Schkoplau . Wer Lust hat dort Arbeit zu nehmen  muss sich unverzüglich beim Obersteiger Cramer in Schkoplau melden “
    • 1826 schauten die damaligen sächsischen Herzöge Friedrich und Johann unter Tage vorbei
    • 1862 Das Wohnhaus des Gehöftes heute Skoplauer Anger 4 wird von Herrn Hermsdorf erbaut
    • 1871 mit 137 Einwohnern erreichte Scoplau sein Maximum
    • 1900 Bodenfläche: ca. 158 ha
    • 1901 Errichtung einer Drahtseilbahn zur Beförderung von Ton aus den Abbaugebiet
    • 1904 Bau der Wasserleitung
    • 1911 Telefonanschluss
    • 1913 Anschluss an die elektrische Stromversorgung
    • 1978 Die Staatstraße 44 wird durch einen Erdrutsch voll gesperrt
    • 1978 Bau des Jungrinderstalles
    • 1985 Bau des Kälberstalles
    • 1995 neue Straßennamen: Meuselwitzer Straße, Colditzer Landstraße, Am Anger
    • 1999 Bau der Straße am Anger
    • 2002 neue Schweinezuchtanlage der Bauernhof GmbH entsteht
    • 2004 Wasserversorgung geht von der Bauernhof GmbH an VVGG über

Die einstige Tongrube heute

Eine neue Straße in Skoplau

Stallanlage am Ortsrand