Wenzeslaus Linck

Mit dem Anschlag der 95 Thesen Luthers an die Wittenberger Kirchentür begann 1517 ein neues Kapitel Kirchengeschichte, die jedoch auch in den weltlichen Entscheidungen ihre Auswirkungen zeigte. Es war der Aufstand gegen den Ablasshandel, mit dem die Kirche versuchte, ihre Finanzeinnahmen zu erhöhen. Weil dieser Wegfall den weltlichen Regenten mehr Einnahmen versprach, unterstützten ihn viele, was im Wormser Urteil manifestiert wurde. Um diese Reformation schnellstmöglich landesweit durchzusetzen, brauchte es nicht nur die Unterstützung der Fürsten, sondern auch derer aus den kirchlichen Reihen. Zu diesen hatte sich der am 8.1.1483 in Colditz geborene Wenzeslaus Linck bekannt. Seit 1501 als Augustinermönch im Kloster Waldheim tätig, ließ er sich 1503 an der Universität Wittenberg für das Fach Theologie immatrikulieren,  promovierte 1511 zum Doktor. Dort lernte er auch den in Motterwitz bei Döbeln geborenen Johann von Staupitz kennen. Als Generalvikar der deutschen Augustinereremiten, Professor der Theologie und 1. Dekan an der Uni Wittenberg war dieser einer der engsten Vertrauten Luthers, wird sogar als sein Beichtvater bezeichnet. Linck verfasste eine ganze Reihe von Schriften, von denen heute noch einige Exemplare im Stadtmuseum zu sehen sind. Mit seinem persönlichen Engagement half er auch bei der Einführung der Reformation  in Altenburg und Nürnberg. 1512 -1514 war er selbst als Dekan an der theologischen Universität, Prior des Wittenberger Augustinerordens tätig. Dann wechselte er für die nächsten 20 Jahre nach Nürnberg, erhielt von Kurfürst Johann als Schätzung seines Wirkens einen kostbaren Becher. 1547 verstarb er in Nürnberg. 

Gedenktafel in der Stadtkirche

Schrift Lincks im Museum

Schrift Lincks im Museum