Wiprecht von Groitzsch

St. Laurentius Kirche Pegau und KenotaphSein Geburtsdatum ist nicht exakt bekannt, es liegt um 1050. Er stammt aus einem Adelsgeschlecht der Altmark. Nach dem Tode seines Vaters wuchs er bei Markgraf  der Nordmark, Lothar Udo II., in Stade auf. 1070 tauschte er sein ererbtes Gebiet Balsamgau mit seinem Ziehvater gegen die Burg Groitzsch ein. So kam er in unser Gebiet, fühlte sich aber anfangs nicht heimisch. So verdingte er sich beim böhmischen Herzog Vratislav II., wurde dessen Berater  uns verhalf ihm durch sein gutes Verhältnis zu  König Heinrich IV. zur Königswürde. 1080 kehrte er nach Groitzsch zurück, heiratete 5 Jahre später die Tochter Judith des Böhmischen Herzogs. Mit ihrer Mitgift, der Oberlausitz, die sie in die Ehe einbrachte, vergrößertes sich sein Herrschaftsgebiet beträchtlich. Kriegerische  Auseinandersetzungen scheute er nicht, kämpfte mit gegen Rudolf von Rheinfelden und zog gegen Papst Gregor IV. nach Rom. Doch irgendetwas musste ihn bewegt haben, sein Verhalten mehr den christlichen Werten zuzuwenden. Er unternahm 1090 eine Pilgerreise nach Rom und Santiago de Compostela, ließ schon 1 Jahr später in Pegau ein Kloster errichten. Von hier aus wurde die geordnete Besiedlung des Muldenlandes betrieben. Ihm schreibt man nicht nur die ersten nachweislichen Bauarbeiten der ihm gehörigen Burgen zu, sondern auch  der Gründung der sie umgebenden Dörfer. Ab 1123 wurde er zum Markgraf von Meißen und der Lausitz erhoben.1124 erlitt Wiprecht von Groitzsch durch einen Brand in Halle schwere Verletzungen, verstarb im Kloster St. Jacob in Pegau daran. Wiprechts Kenotaph liegt in der St. Laurentiuskirche Pegau, das Kloster existiert nicht mehr.

Plastik Wiprecht von Groitzsch

Reste der Wiprechtsburg Groitzsch