Zschadrass

Als Ort wurde Zschadraß schon 1294 urkundlich als „Zcadroz“ erwähnt. Seine Bekanntheit erlangte es aber erst viel später. Als um 1800 im Schloss Colditz eine Landesirrenanstalt eingerichtet wurde, gründete man in Zschadraß 1868 eine agricole Außenkolonie. Sie bildete den Grundstock für die spätere medizinische Laufbahn des gesamten Ortes. 1893 wurde eine Heil- und Pflegeanstalt daraus. Zschadraß gehörte zu einem Programm, das Sachsen zur Bewältigung der Geisteskrankheiten festgelegt hatte. Die Anlagen wurden auf möglichst hohe Selbstversorgung durch die Patienten aufgebaut. So entstanden die Meierei und die Gärtnerei am Hainberg. Parallel dazu entstand die Nachfrage nach Wohnungen. Es folgten der Siedlungsbau am Hainberg und der größerer Wohnbauten für Ärzte im Klinikgelände. Nach dem 2. Weltkrieg mussten Krankenstationen für die sich verbreitenden Lungenkrankheiten frei geräumt werden. Obwohl man die TBC in den Griff bekam, erschienen völlig neue Krankheitsbilder. Manche hatten mit dem Uranabbau in der nahe gelegen WISMUT zu tun; Zschadraß begann sich darauf zu spezialisieren. Nach der „Wende“ wurde die Klinik auf ihr ursprüngliches Fachgebiet, die Neurologie / Psychiatrie zurückgeführt. Jetzt nimm der Trend an Suchtkrankheiten und Depressionen zu.

Einstiger Gasthof - heute betreutes Wohnen

Der Festsaal