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Sächsischer Bürgerpreis 2017 verliehen

von Landkreis Leipzig Landkreis Leipzig am 17.10.2017

Mit Simone Bohne, der Kirchgemeinde Markkleeberg West und der AG "Spurensuche" der Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg stammen gleich drei der fünf Preisträger des Sächsischen Bürgerpreises 2017 aus dem Landkreis Leipzig. Geehrt wurden sie für ihr bürgerschaftliches Engagement und Einsatz für Miteinander und Zusammenhalt. Überreicht wurden die Preise von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt und Petra Ostermann von der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank in Frauenkirche. Ministerpräsident Tillich dankte den Preisträgers. Sie stünden für die große Mehrheit in unserem Land, denen das Miteinander und der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wichtig ist. "Dieses bürgerschaftliche Engagement hatte und hat für unser Land einen unschätzbaren Wert. Es ist auch ein guter Grund, weiterhin sehr zuversichtlich und optimistisch zu sein," so Tillich. Pflegemutter Simone Bohne aus Colditz wurde für ihr gesellschaftlich-soziales Engagement geehrt. Seit 1986 engagiert sie sich als Pflegemutter und hat seitdem 45 Kinder betreut. Sie nimmt Kinder in Not auf und hilft, diese in andere Familien oder zu den Eltern zurück zu begleiten. Zwei Kinder sind als Dauerpflegekinder bei ihr geblieben. Als Bereitschaftspflege steht sie dem Jugendamt für die Unterbringung in Obhut genommener Kinder auch in den späten Abendstunden, feiertags oder am Wochenende zur Verfügung. Preiswürdig fand die Jury auch das kulturell-geistliches Engagement der evangelischen Kirchgemeinde Markleeberg-West. Seit 2006 entwickelt sie aus der Kirchenruine Zöbigker einen kulturell-geistlichen Ort. Dort finden Freiluftveranstaltungen statt; seit diesem Jahr gibt es eine "Fahrradkirche". So ist eine Begegnungsstätte für Markkleeberger, Gäste und Touristen entstanden, in der neben historischen und kulturellen Inhalten sollen auch christliche Werte vermittelt werden. Stark beim Engagement für Demokratie und Toleranz zeigt sich die Rudolf-Hildebrand-Schule Markkleeberg. In der AG "Spurensuche" recherchierten über 20 Schüler zu Opfern der NS-Diktatur in Markkleeberg. Sie konnten 80 jüdische Opfer ermitteln; für sechs von ihnen wurden auf Initiative der Schüler Stolpersteine gesetzt. Mit einem Zeitzeugen führten sie ein Interview. Die Ergebnisse der Recherchen sind im Internet aufbereitet worden. Darüber hinaus präsentieren die Schüler ihre Forschungsergebnisse auf Gedenktagen, Konferenzen oder der Jüdischen Woche. Die Schüler leisten einen großen Beitrag zur Erforschung von regionaler Geschichte und setzen sich mit Problemen wie Toleranz, Akzeptanz, Feindbildern, Gewalt und Fremdenhass auseinander. In der Kategorie Engagement im Sport für Demokratie und Toleranz überzeugte der Radebeuler Handballverein e.V.. Der Preis für das Engagement in der Kategorie Hilfe für Flüchtlinge wurde zwischen dem Mosaika e.V. aus Bischofswerda und Petra Hering aus Königstein geteilt. Landrat Henry Graichen, der wie der Markkleeberger Oberbürgermeister Karsten Schütze und einigen anderen Bürgermeistern des Landkreises an der Ehrung teilnahm, freute sich über Auszeichnung. "Bei der Auszeichnung zeigte sich eindrucksvoll, was Einzelne oder eine Gruppe leisten und erreichen können. Die Wertschätzung des Ehrenamtes durch uns alle ist wichtig, weil es unsere Gesellschaft lebenswert macht, so Graichen. Rund eine Million Menschen in ganz Sachsen engagieren sich ehrenamtlich. Die enorme Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements spiegelte sich erneut in der hohen Anzahl an Nominierungen wieder. Eine unabhängige Jury hatte sich unter die Auswahl unter mehr als ein hundert Einzelpersonen, Projekte und Initiativen zu treffen, die für ihr Engagement für die Ehrung vorgeschlagen wurden. Der Sächsische Bürgerpreis wurde 16.10.2017 zum siebenten Mal verliehen.
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